Du hast ein Unternehmen und überlegst, einen Blog zu starten? Prima, ein Blog ist ein ideales Marketingtool für dein Business. Ich zeige dir, wie du einen Unternehmensblog aufbaust, Blogartikel schreibst und unter die Leute bringst. Achja, und hol dir ein Bier, du wirst durstig werden.

Planung und Strategie

Lege dir von Beginn an eine Strategie zurecht, denn einfach so losbloggen und mal schauen was passiert, ist so sinnvoll wie ohne GPS oder Karte Mikronesien zu finden.

Entscheide, wie oft du einen Artikel schreiben willst und mach einen langfristigen Content-Plan. Sonst sitzt du jede Woche erneut vor dem PC und verfällst in Panik: „Oh Mann, ich muss ja morgen einen Blogartikel veröffentlichen und weiß nicht, über was ich schreiben soll“.

Leser und Google lieben Regelmäßigkeit. Das bedeutet nicht, dass du mehrmals die Woche einen neuen Artikel veröffentlichen musst. Ganz im Gegenteil: Wenn du Zeit für einen oder zwei Blogartikel im Monat hast, ist das prima. Menschen und Google mögen lange, informative Artikel mit persönlicher Note. Die Zeiten, in denen du eine Miene voll mit halbherzigem Content rausschmeißt, der dich auf Platz eins bei Google befördert, sind vorbei.

Gleichzeitig ist ein Content-Plan eine Versicherung, dass du dich auch wirklich hinsetzt und schreibst. Es zwingt dich ja niemand zum Schreiben, das ist kein Kundenprojekt. Der Redaktionsplan hält dich bei der Stange.

Themenwahl

Das Thema des Blogs sollte deine Leser und dich interessieren.

Du übst hoffentlich einen Beruf aus, den du gerne machst. Wenn du null Bock darauf hast, über dein Blogthema zu schreiben, wird dir das Bloggen schnell auf den Geist gehen.

Wenn du schon länger selbstständig bist, hast du hier einen Vorteil: Du weißt, was deine Kunden beschäftigt. Hör auf sie, sie sagen dir, welche Probleme sie haben: Welche Fragen tauchen immer wieder auf, welche Sorgen nagen an ihnen, wie kannst du ihnen mit einem Blogartikel helfen?

Wenn du noch nicht weißt, was mögliche Leser interessiert, frag Tante Google: Das lässt sich durch eine Keywordrecherche herausfinden: Wonach suchen potentielle Kunden?

Lass dich durch andere Blogs, Fachbücher oder Magazine inspirieren. Sie sind Fundgruben für Artikelthemen.

Das Thema des Blogs sollte zu deinem Unternehmen passen und nur ein großes Überthema mit ein paar wenigen Unterthemen behandeln.

Ein Blog mit zehn Kategorien von Hundekekse backen über Kryptowährung bis zu deiner Leidenschaft für Schwarz-Weiß-Filme ist zu bombastisch. Du willst deine Expertise zeigen. Niemand ist Experte in zehn verschiedenen Dingen.

Wenn du viele Interessen hast, kann ich das gut verstehen: Ich gehöre zu den Scanner-Typen, die 1001 Interessen haben und am liebsten zu allen Themen Artikel schreiben (dass ich mich auf „nur“ vier Unterthemen beschränkt habe, ist eine Meisterleistung.).

Enge dein Überthema ein – z.B. Bier selber brauen – und unterteile es in ein paar Unterthemen (z.B. Rohstoffe, Biersorten, Brauprozess).

Blogartikel Grundlagen

Blogartikel schreiben

Das Thema Blogartikel schreiben reiße ich nur an. Ich habe eine Checkliste geschrieben, die dir hilft, jeden Blogartikel in vier Tagen zu meistern. Melde dich für meinen Newsletter an und die Checkliste kommt in dein Postfach geflogen. Du kannst dich natürlich jederzeit vom Newsletter abmelden.

Keywords und Recherche

Keywords

Wenn du deine grobe Googlerecherche gemacht hast, spuckt Google weitere, dazu passende Begriffe aus. Jetzt wird es Zeit, ein Keywordtool einzusetzen.

Für Keywords sind vor allem das Suchvolumen pro Monat und die SEO Difficulty wichtig. Je höher das Suchvolumen, desto mehr Menschen interessieren sich für das Thema. Je höher der Wert bei der Difficulty, desto heißer umkämpft ist das Keyword.

Sogenannte Long Tail Keywords (z.B. Bier selber brauen) eignen sich besser als Short Tail Keywords (z.B. Bier), weil du weniger Konkurrenz hast.

Wenn du ein rein lokales Unternehmen hast, ist es nicht so wichtig, dass ein Keyword wie Bier zu viele Suchanfragen und eine zu hohe Konkurrenz hat. Hier kannst du mit Local SEO sicherstellen, dass dich Kunden in deinem Ort finden.

Fang bescheiden an. Dein Keyword sollte drei Punkte erfüllen:

  • Leser sind interessiert (= Suchvolumen mit mindestens 100 Anfragen pro Monat).
  • wenig Konkurrenz (= niedrige Difficulty)
  • Long Tail

Recherche

Wenn du dir deine Keywords herausgesucht hast, sortiere so lange aus, bis du ein Hauptkeyword für einen Artikel hast. Du kannst im Text Synonyme für dein Hauptkeyword einbauen, aber konzentriere dich auf ein Keyword. Versuche nicht, auf mehreren Ponys gleichzeitig zu reiten.

Wenn du dein Hauptkeyword gefunden kannst, recherchiere, was das Zeug hält. Lies Artikel, Fachbücher oder schöpfe aus deinen eigenen Erfahrungen. Speichere Artikel, auf die du später verlinken willst.

Bevor du deinen Blog veröffentlichst, solltest du drei Artikel geschrieben haben. Ein Artikel allein ist etwas einsam. Dafür eignet sich Cornerstone Content oder Pillar Pages.

Das sind lange, ausführliche Artikel, die als Einstieg in ein Thema dienen und die wichtigsten Fragen behandeln. Sie sind die Säulen deines Blogs. Später schreibst du Artikel, die Teile der Pillar Page näher ansprechen und verlinkst auf den Cornerstone-Artikel.

Wenn du z.B. drei Unterkategorien zu deinem großen Überthema Bier selbst brauen hast, schreib zunächst drei lange Artikel als Überblick, die das Thema der jeweiligen Unterkategorie behandeln: Rohstoffe, Biersorten und Brauprozess.

Schreibe später mehrere Artikel zum Thema Rohstoffe (z.B. Malz, Hopfen, Hefe, Reinheitsgebot etc.), Biersorten (Märzen, Pils, Weizenbier etc.) und Brauprozess (z.B. Maischen, Kochen, Gären).

Selbstverständlich darfst du auch Blogartikel schreiben, die nicht zu deinem Cornerstone gehören. Die Struktur mit den Pillar Pages hilft dir Themen zu finden und deinen Blog zu strukturieren.

Schreiben

Viele meinen, dass das Schreiben der schwierigste und langatmigste Teil eines Blogartikels ist. Wenn du es richtig angehst, verbringst du nur einen kleinen Teil mit damit. Wenn du eine genaue Recherche gemacht hast, ist das Schreiben gar nicht mehr so schwer.

Schnapp dir deine Notizen und schreib drauf los. Schreib alles auf, was du für wichtig hältst. Kürzen und Korrigieren sind verboten, das erledigst du später. Mach den Browser zu und recherchiere nicht, das bringt dich nur aus deinem Prozess  raus.

Wenn du alle deine Notizen im Text untergebracht hast, gratuliere: Die erste Rohfassung steht.

Lektorat und Korrektorat

Jetzt machst du deine erste Fassung leserlich und bringst die Textschlange in Form. Bring Struktur in den Artikel und achte auf Grammatik und Rechtschreibung. Moderne Schreibprogramme oder Online-Tools helfen dir dabei.

Lies den Text laut vor. Wenn du über eine Stelle stolperst oder sie ein wahrer Zungenbrecher ist, ist sie wahrscheinlich zu komplex. Vereinfache die Textstelle.

Maniküre und Veröffentlichen

Nach der Korrigierphase lasse ich einen Text gerne eine Nacht liegen. Am nächsten Tag lese ich mir den Artikel durch und ich finde den ein oder anderen Fehler der sich über Nacht eingeschlichen hat … böses Fehlermonster.

Dann kommt der Text in WordPress, ich verlinke intern und extern, füge Bilder ein und lasse YOAST drüber flitzen. Und bumm: auf Veröffentlichen klicken.

Arten von Blogartikeln

Blogartikel ist nicht gleich Blogartikel. Es gibt viele Arten und ich stelle dir ein paar weitverbreitete vor.

How-to-Artikel

How-to-Artikel oder Wie-du-Beiträge sind beliebt, weil sie eine praktische Anleitung zur Lösung eines Problems bieten. Sie leiten den Leser Schritt für Schritt an, ein Ziel zu erreichen.

Bierbeispiel: Wie du in 10 Tagen dein eigenes Bier braust

Listen-Artikel

List-Posts sind ebenso Dauerbrenner unter den Blogbeiträgen. Hier bietest du eine Sammlung an hilfreichen Tipps, Tools oder Ideen zu einem Problem oder einer Fragestellung. Die einzelnen Tipps wären zu schmächtig für einen eigenen Blogartikel. Zusammen ergeben sie den idealen Beitrag.

Bierbeispiel: Die 7 Todsünden des Bierbrauens

Warum-Artikel

Mit einem Warum-Beitrag vertrittst du eine Meinung, die gerne kontrovers sein darf. Du öffnest dem Leser die Augen und stellst eine weit verbreitete Ansicht infrage.

Bierbeispiel: Warum das Reinheitsgebot Blödsinn ist

Cornerstone Content

Cornerstone Content ist, wie oben erwähnt, ein langer, ausführlicher Artikel, der ein Problem von allen Seiten beleuchtet. Er lässt keine Fragen offen und ist mit vielen Bildern, Grafiken, Videos ausgestattet.

Bierbeispiel: Bier selber brauen: der komplette Guide vom Maischen bis zum Trinken

Fallstudie

Fallstudien oder Case Studies dokumentieren Schritt für Schritt ein Problem deiner Zielgruppe und die Lösung in einem bestimmten Fall. Hier sind Statistiken, Fotos und Videos wichtig. Du listest nicht nur die einzelnen Schritte auf, wie beim How-to-Artikel, du zeigst sie an einem konkreten Beispiel.

Bierbeispiel: Wie sich eine kleine Brauerei gegen die Riesen dank Instagram durchsetzen konnte

Rezensionen und Erfahrungsberichte

Rezensionen und Erfahrungsberichte eigenen sich, um ein Produkt ehrlich vorzustellen. In diesen Artikeln kannst du Produkte empfehlen oder erklären, warum sie nicht deinen Anforderungen genügen.

Bierbeispiel: Das teuerste Bier Österreichs! Lohnt es sich?

Sammlungen

Stelle die deiner Meinung nach besten Produkte, Blogs oder Persönlichkeiten in einer Nische vor und begründe, warum du ihnen folgst. So stellst du Kontakt zu anderen Unternehmen oder Influencern in deiner Nische her. Vielleicht erwidern sie den Gefallen und teilen deinen Blogartikel in ihrem Netzwerk.

Bierbeispiel: Die zehn besten Craftbiere Österreichs

Roundup-Artikel

Verwandt mit der Sammlung ist der Roundup-Artikel. Du stellst keine Personen, Blogs oder Produkte vor, sondern die Antworten von Experten zu einer Fragestellung in deiner Nische. Sammle ihre Lösungen und verlinke auf ihre Websites.

Bierbeispiel: 5 Bierbrauern verraten, wie du Anfängerfehler beim Bierbrauen vermeidest

Interview

Wenn du einen der Experten direkt befragen kannst, nutze diese Gelegenheit.

Bierbeispiel: Interview mit dem Betreiber des ersten Bierhotels

Marketing

Jetzt hast du deine ersten Blogartikel veröffentlicht: Die Leser rennen dir die Türen ein … und dann bist du aufgewacht. Die Blogger-Utopie: Du schreibst, über was du Lust hast, landest mit jedem Blogbeitrag auf Seite 1 bei Google und musst nichts weiter tun.

Wenn du deinen Blog beginnst, passiert am Anfang mal nichts. Wenn du schon eine Website hast, ist es einfacher, Traffic zu bekommen. Startest du Website und Blog gleichzeitig, dauert es oft Monate, bis Besucher deinen Blog organisch finden.

Klar, ab und zu stolpert ein Besucher über einen Beitrag, aber verlasse dich nicht darauf, dass sich zu viele Besucher verirren oder gar zu Kunden werden. Selbst wenn du deinen Artikel nach allen Regeln der Kunst für die Suchmaschine optimiert hast: Du kannst nicht einfach mit dem Finger schnippen wie Thanos und hast tausende Leser.

Vergiss Thanos und gib deinem Blog mit ein bisschen Marketing einen Schubser.

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SEO

Schau, dass deine Website und Artikel fit für Google sind. Technische Details wie die Ladegeschwindigkeit sind für Leser und Google wichtig.

Auf deiner Website

Biete von Anfang an einen Newsletter und/oder einen RSS Feed an. Im Newsletter kannst du auf aktuelle Blogartikel aufmerksam machen und zusätzliche Informationen für deine Leser bereitstellen. Vergiss nicht, auf Kommentare und E-Mails zu antworten.

Andere Blogs

Lies andere Blogs zu Themen in deiner Nische. Kommentiere, aber spam sie nicht mit zig Links zu deinem Blog voll, das ist ein No-Go. Viele Blogger freuen sich, wenn du Gastartikel schreibst, die zu deren Themen passen. Blogparaden eignen sich ebenso, um auf dich aufmerksam zu machen.

Social Media

Teile Blogartikel in den Sozialen Netzwerken. Das ist ein schneller, günstiger Weg, um alte oder neue Leser auf deinen Blog zu leiten.

Werbung

Gib deinem Blog einen Boost, indem du z.B. auf Facebook für Werbung bezahlst. Das kürzt dir die lange Wartezeit ab, die dein Blog organisch braucht, um eine Leserschaft aufzubauen.

Fazit

Ein Blog ist ein günstiges Marketingtool, das dir jahrelang Traffic und Kunden bringt. Mit Geduld, Regelmäßigkeit und den richtigen Werkzeugen kann jeder einen Blog aufbauen. Wenn du Hilfe brauchst oder du einfach nicht gerne schreibst, helfe ich dir gerne.

Hast du Fragen zum Thema Blogartikel schreiben? Schreib sie gerne in die Kommentare und ich wünsche dir viel Erfolg beim Bloggen.